MODELLPROJEKT STADT 2020 +
In dem Modellprojekt Stadt 2020 + werden anhand konkreter Stadtteilentwicklungen die Voraussetzungen für neue Wege einer zeitgemäßen, bürgernahen Stadtentwicklung erarbeitet.
Stadt ist der zentrale Lebensraum aller Bürger. Die Frage, wie Stadt konkret weiterentwickelt wird, hat zukünftig entscheidenden Einfluss auf ein ausgeglichenes Miteinander in unserer demokratischen Gesellschaft. In den neuen Stadtteilen müssen zukünftig dringende Probleme gelöst werden:
Schaffung von günstigem, gutem Wohnraum
Umwelt- und Klimaschutz
Stärkung des sozialen Zusammenhalts
Steigerung der Energieeffizienz
Förderung der funktionalen Vielfalt
Entwicklung einer angemessenen Dichte
Für all diese Aufgaben bietet der funktional und sozial gemischte sowie städtebaulich kompakte Stadtteil die besten Voraussetzungen. Dieser lässt sich nur verwirklichen, indem ästhetisch-gestalterische Aspekte neben sozialen, ökonomischen, politischen, ökologischen, technischen und kulturellen Anforderungen gleichermaßen Berücksichtigung erfahren. Aus dieser Verbindung ergibt sich eine Schönheit des städtischen Raums, die nicht von dem darin stattfindenden Leben zu trennen ist. Diese Schönheit bzw. Lebensfähigkeit der Stadt erlaubt den Bewohnern eine Identifikation mit ihrem Quartier und führt somit zu dessen dauerhaftem Bestand.
Die in zahlreichen Forschungen und Debatten gewonnenen Erkenntnisse werden in Modellprojekten umgesetzt, die öffentlichen Bauherren und privaten Investoren Beispiele für eine veränderte Stadtentwicklungs- und Städtebaupraxis geben.
Methodik / Bearbeitungsrahmen
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Im Rahmen der Grundlagenermittlung wird eine Analyse beliebter örtlicher Stadtquartiere zur sozialen und funktionalen Vielfalt, zur Qualität des öffentlichen Raums, zu den charakteristischen Baustrukturen, zur Wertschätzung durch ihre Bewohner, aber auch zu Problemstellungen und Defiziten vorgenommen.
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In einem interdisziplinären 3–5-tägigen Workshop mit Vertretern des Instituts, des Stadtplanungsamtes, weiterer Fachämter und Vertretern der Grundstückseigentümer / Wohnungsbaugesellschaften werden die Potentiale und Möglichkeiten der konkreten städtebaulichen Situation untersucht und die maßgeblichen Leitideen für eine weitere Ausarbeitung entwickelt.
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Ergebnisses zum städtebaulichen Entwurf als Grundlage eines B-Plan-Verfahrens:
In Weiterentwicklung zum städtebaulichen Entwurf werden die Leitideen des Workshops überprüft, verfeinert und mit allen zuständigen Fachämtern abgestimmt. Als Grundlage eines daran anschließenden B-Plan- Verfahrens beinhaltet der städtebauliche Entwurf die ganzheitliche Konzeption und Darstellung aller wesentlichen städtebaulichen Elemente einer räumlichen Entwicklung, insbesondere in ihrer baulich-räumlichen, gestalterischen, funktionalen, verkehrlichen und umweltökologischen Dimension.
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Parallel zum städtebaulichen Entwurf werden tragfähige und ortstypische Gebäudetypologien und Wohnungstypen entwickelt, die als maßstabsbildende städtebauliche Bausteine der Entwicklung einer angemessenen Parzellierung und als funktionale Grundlage nachfolgender Architekturwettbewerbe dienen.
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Umfang und Formate der Bürgerbeteiligung werden abgestimmt. Weitere qualitätssichernde Verfahren / Gremien zu baurechtlichen und wirtschaftlichen Fragestellungen, Vergabeverfahren, Fragen zum Funktions- und Wohnungsmix und zur Gestaltung des öffentlichen Raumes werden ergänzend abgestimmt.
Durch Modernisierung und Umbau von sechs Wohnzeilen aus den 1920er Jahren im Frankfurter Riederwald entstand mit der ABG Frankfurt, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung Frank Junker, ein identitätsstiftendes Wohnquartier.